Seegrube - Skitour

Pistentour ohne Pistenfeeling
1.050 Höhenmeter, 2 Stunden



„Innsbrucks größtes Sportgerät“ lautete einmal der Werbeslogan für das Skigebiet auf der Seegrube. Nicht zu Unrecht, handelt es sich doch auch im Winter um das am schnellsten erreichbare Tourengebiet von Innsbruck. Und dabei kommt trotz Pistentour kein Pistenfeeling auf.

Mit der Hungerburgbahn oder billiger mit der Linie J der IVB geht es auf die Hungeburg. Die Tour startet direkt hinter dem Parkplatz der Gondel auf die Seegrube. Startpunkt ist auf 850 Metern Seehöhe, es geht anfangs flach die Talabfahrt des Skigebiets nach oben. Bald teilt sich die Talabfahrt in die steilere „2er-Abfahrt“ und die flachere „3er-Abfahrt“. Beide Routen werden mit Tourenski häufig begangen, wobei die 2-er Abfahrt die größere sportliche Herausforderung darstellt.

Die wichtigste Frage bei dieser Tour ist: Reicht der Schnee bis zur Hungeburg? Die Talabfahrt hat nämlich zum Glück keine künstliche Beschneiung, deshalb muss auf die Schneeverhältnisse Rücksicht genommen werden oder ein Fußmarsch im unteren Teilbereich eingeplant.

Forstwege querend zieht sich die Abfahrt nach oben, bis mit dem Erreichen der Sessellift-Talstation zum ersten Mal das Gefühl aufkommt, sich tatsächlich in einem Skigebiet zu befinden. Die meisten Alpinskifahrer schaffen es nämlich nur bis hierher. Auf der Talabfahrt trifft man hauptsächlich auf SkifahrerInnen und Snowboarder mit gutem Können, dem Zungenschlag zumeist Einheimische.

Im Zickzack unter der Gondel hin und her geht es bis nach oben, zur Bergstation Seegrube auf 1.905 Metern Seehöhe mit Einkehrmöglichkeit in zwei Restaurants. Von der Hungerburg bis hier her sind etwa zwei Stunden einzuplanen.

Tagsüber gibt es keine offiziellen Einschränkungen für Pistentouren, abends sind die Pisten offiziell für Präparierungsarbeiten und Lawinensprengungen nach Neuschneefällen gesperrt. Ab der Station Seegrube ergibt sich auch noch eine Verlängerungsmöglichkeit für Touren zum Hafelekar. Das Gelände ist sehr steil, und eigentlich handelt es sich nicht mehr um eine Pistentour, sondern um eine Tour auf einer Skiroute. Lokale Sperren beachten, sie sind an der Station Hungerburg ausgeschildert.

Rangger Köpfl - Skitour

Mit Peter Anich auf den Berg
1.100 Höhenmeter, 2 Stunden

Gebi Mair, DanielMairhofer
Am Startpunkt unserer Pistentour heißt alles nach dem größten Sohn von Oberperfuß, nicht nur die Straße, sondern auch gleich die Gondelbahn: Peter Anich. Der Tiroler Kartograph („Atlas Tyrolensis“) begleitet uns in Gedanken auf das Rangger Köpfl.

Stündlich fährt der VVT-Bus 4165, mit Skiausrüstung gratis, von den Innsbrucker Haltestellen Hauptbahnhof und Finanzamt über Völs und Kematen nach Oberperfuß zum Rangger Köpfl-Lift. Auf 850 Metern Seehöhe startet die Pistentour mäßig steil hinauf nach Stiglreith auf 1.350 Meter. Die Bergstation der Gondelbahn ist nur die erste von mehreren Einkehrmöglichkeiten auf diesem Pistentourenklassiker.

Von Stiglreith zieht sich die Piste immer gerade, zuerst lange flach und dann ansteigend dem Gipfel entgegen. Am Sulzstich auf 1.650 Metern Seehöhe die nächste Einkehrmöglichkeit, und gleich noch einmal mit wunderbarer Terrasse die Rosskogelhütte auf 1.780 Metern. Stets begleitet von den Schleppliften entlang der Piste geht die Tour aber noch weiter bis ganz nach oben zum Wetterkreuz auf 1.950 Metern. Verlängerungsmöglichkeiten für die Pistentour, etwa aufs Windegg ergeben sich im freien Skiraum.

Tagsüber gibt es keine Einschränkungen für Pistentouren, am Dienstag Abend sind sie ausdrücklich erlaubt, und am Freitag Abend findet ebenfalls Nachtskilauf statt, was Touren ermöglicht.

Die Abfahrt über die lange Piste gestaltet sich als Genuss; wenn zu wenig Schnee vom Himmel fällt, wird am Rangger Köpfl künstlich nachgeholfen. Wenn jedoch genug Schnee liegt, dann empfiehlt sich, am Zielhang nach rechts auszuweichen und über die Felder direkt ins Ortszentrum von Oberperfuß abzufahren. Dort gibt es direkt an M-Preis erneut eine Bushaltestelle, von der stündlich der VVT-Bus für SkifahrerInnen gratis über Kematen und Völs nach Innsbruck fährt.

Glungezer/Schartenkogel - Skitour

Die Klassik-Tour
1.500 Höhenmeter, 3 Stunden


SkitourengeherInnen rund um Innsbruck verfallen in ein Gefühl, das sich wohl nur „klassisch“ nennen lässt, wenn vom Glungezer die Rede ist. Als lange Pistentour hat der Glungezer bei vielen InnsbruckerInnen einfach einen besonderen Stand.

Startpunkt ist an der Talstation der Glungezerbahn in Tulfes auf 850 Metern Seehöhe, Anreise mit VVT-Bus 4134 (SkifahrerInnen gratis) vom Innsbrucker Hauptbahnhof in einer knappen halben Stunde bis zur Haltestelle Tulfes-Raiffeisenbank. Gleich hinter dem Parkplatz startet die Tour, immer sanft der Talabfahrt, links haltend nach oben, bis die Piste bei der Neuen Gufl und beim Schlepplift dort eine Rechtskurve macht.

Am Schartenkogel
Nun erst sehr flach und dann langsam steiler hinauf zur Bergstation des Sesselliftes auf Halsmarter mit Einkehrmöglichkeit. Etwas steiler geht nun die Piste immer gerade weiter hinauf bis zur Tulfein Alm, erneut mit Möglichkeit zum Essen und Trinken. Meistens zweigt man jedoch vorher, bei der Bergstation des Schleppliftes schon nach links ab und geht, entweder entlang der Piste oder nach links durchs freie Gelände ziehend Richtung Schartenkogel, über der Bergstation des Sesselliftes auf 2.350 Metern. Die Pistentour endet hier, die klassische Verlängerung ergibt sich jedoch auf den Glungezer selbst durch freies Gelände, noch einmal 300 Höhenmeter nach oben, mit Einkehrmöglichkeit auf der Glungezer Hütte. Obwohl häufig begangen, sollte man sich bewusst sein, dass es sich hierbei um eine hochalpine Skitour und nicht mehr um eine Pistentour handelt.

Offiziell bestehen tagsüber für TourengeherInnen keine Einschränkungen, auch abends sind Skitouren immer möglich, wenn man sich am Rand der Piste aufhält. Am Glungezer wird man wohl kaum einmal allein sein, stets trifft man andere TourengeherInnen. Als lange Pistentour ohne besondere technische Schwierigkeiten mit wunderbarer Abfahrt ist das auch kein Wunder.

Kellerjoch - Skitour

Sonnenterrasse mit Aussicht
1.150 Höhenmeter, 2 Stunden

Zugegeben, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Kellerjoch gestaltet sich etwas tricky, aber sie ist möglich und vor allem lohnenswert. Der beste Startpunkt ist, bei entsprechender Schneelage, die Station Arzberg auf 850 Metern. Das ist der Beginn der zweiten Sektion des Sesselliftes, wobei die erste Sektion von Schwaz auf den Arzberg derzeit stillgelegt ist. Zum Arzberg kommt man mit dem Bergbus Arzberg Schwaz, das ist die VVT-Busnummer 7107. Der Bergbus Arzberg startet in Schwaz am Terminal Wopfnerstraße. Dieses Terminal befindet sich in direkter Nähe zur Haltestelle Steinbrücke der Buslinie 4125 von Innsbruck. Schneller ist die Anreise von Innsbruck allerdings mit der Bahn nach Schwaz, dann ist allerdings ein Fußmarsch von 10 Minuten vom Bahnhof zum Terminal einzuplanen, oder man versucht, sich in die Tiefen des Schwazer Citybus-Systems zu vergraben. Es gibt alle möglichen Busverbindungen, aber sie zu beschreiben ist alles andere als einfach.

Wenn zu wenig Schnee für den Start ab Arzberg besteht, dann gibt es ebenfalls einen Bergbus, zur Station Grafenast (Hotel Frieden), das ist allerdings der Bergbus Pillberg mit der Nummer 7108. Der fährt auch am Terminal Wopfnerstraße vorbei und er fährt öfter. Dafür fehlen einem dann die ersten 500 Höhenmeter der Tour.

Wer sich durch die Tücken des öffentlichen Verkehrs gequält hat und endlich am Arzberg angelangt, den erwartet eine Pistentour, die sich zuerst leicht rechtshaltend über einen kleinen Bach (Vorsicht bei der Abfahrt!) zieht und dann zuerst steiler und dann wieder flacher durch den Wald hinauf in Richtung Grafenast mit dem pistennahen Hotel Frieden zieht. Mit dem dortigen, zu Recht „Sonnenlift“ genannten Schlepplift beginnt das Skigebiet so richtig.

Ab Grafenast wird der Aufstieg steiler. Entweder direkt der Lifttrasse der Sektion III, dem Doppelsessellift folgend oder auf der Piste bleibend, aber ebenfalls steil nach oben. Nach 250 Höhenmetern wird die Strecke wieder flacher und zieht sich dann, dem Bockstalllift entlang als eine einzige Sonnenterrasse hinauf zum Hecherhaus, der Einkehrmöglichkeit auf 1.880 Metern.

Die meisten TourengeherInnen nehmen noch 100 Höhenmeter mehr zum Arbeserkogel in Kauf, um den vom Hecher aus sichtbaren kleinen Gipfel als (zumeist) Buckelpiste mitzunehmen. Verlängerungsmöglichkeiten ergeben sich als hochalpine Skitour in Richtung Kellerjochhaus.

Das Kellerjoch und das dazugehörige familiäre Skigebiet haben zu Recht den Ruf als Aussichtsberg. Die Abfahrt gestaltet sich bei entsprechendem Wetter traumhaft, der Blick über das Inntal ist geradezu fantastisch.

Das Kellerjoch wird von SkitourengeherInnen aus dem Großraum Innsbruck erst nach und nach entdeckt. Ganz allein wird man auch dank der Schwazer TourengeherInnen nie sein, aber das Kellerjoch bietet für InnsbruckerInnen definitiv eine lohnende Abwechslung, und die familiäre Atmosphäre am Hecherhaus und die Aussicht machen die etwas komplizierte öffentliche Anreise auf jeden Fall wett.


Sennjoch - Skitour

Schneesicher durch die Schlick
1.250 Höhenmeter, 2,5 Stunden

Wenn viele andere Skigebiete mit Schneemangel zu kämpfen haben, die Schlick geht dank ihrer Schattenlage fast immer. Anreise von Innsbruck mit dem Gratis-Skibus oder mit der Stubaitalbahn durch die Lärchenwälder, die leider nur für AlpinskifahrerInnen kostenlos ist (bei der Fahrplansuche den Bus entfernen, sonst zeigt das Programm die Bahn nicht an). Auch der Stubaitalbus bietet sich als öffentliche Anreisemöglichkeit an.

Von der Talstation der Kreuzjochbahn auf 1.000 Metern Seehöhe in Fulpmes startet die beschneite Talabfahrt Richtung Froneben. Bei entsprechender Schneelage kann man die Tour auch schon am Hotel Panorama über die Skiwiese mit ihrem aufgelassenen Schlepplift starten. Einheimische gehen immer noch lieber die Route durch das Plövner Loch als über die neu errichtete, relativ flache Talabfahrt. Hierzu zu Fuß in den Telfer Ortsteil Plöven und von dort dem Forstweg nach bis Froneben oder direkt weiter durch hochalpines Gelände, dem Schlickerbach entlang bis in die Schlick.

Bis Froneben auf 1.350 Metern Seehöhe sind keine besonderen Schwierigkeiten zu erwarten, hier ergeben sich mit der Fronebenalm und der Bruggeralm gleich zwei Einkehrmöglichkeiten im Skigebiet. Von Froneben folgt ein langes, relativ flaches Stück über Waxeck bis zur Schlickeralm auf 1.616 Metern. Immer weiter im Skigebiet, bis zum Talschluss. Hier ergeben sich mehrere Möglichkeiten, aufs Sennjoch zu kommen. Sie sind allesamt deutlich steiler als der Weg bis hierher. Entweder der blauen Piste 4 aus Aufstiegssicht rechtshaltend folgen oder nach links über die Zirmachalm (1.935 Meter) mit erneuter Einkehrmöglichkeit in Richtung Sennjoch. Auf 2.225 ist das Ziel an der Bergstation der Viersesselbahn und der Zirmachschlepplifte erreicht. Auch hier erneut Einkehrmöglichkeit.

Wer sich den Schlussaufstieg auf das Sennjoch sparen will und mit 100 Höhenmetern weniger zufrieden ist, kann anstatt auf das Sennjoch auch aufs Kreuzjoch aufsteigen und dort auf 2.130 Metern einkehren.

Die Abfahrt fordert noch einmal die Oberschenkel, der Blick auf die Kalkkögel entschädigt aber jedenfalls für die Mühe.

Elfer - Skitour

Rasant von unten nach oben und zurück
1.100 Höhenmeter, 2 Stunden

Der Elfer in Neustift im Stubaital wird von den TourengeherInnen aus Innsbruck derzeit nur wenig begangen. Dabei ist er gar nicht weit ab vom Schuss: Mit dem Stubaitalbus vom Innsbrucker Hauptbahnhof bis zur Haltestelle Neustift Tankstelle. Von dort drei Minuten zu Fuß bis zum Parkplatz der Gondelbahn Elferlifte.

Mit der Brücke über die Ruetz startet die Skitour gleich mit einem kurzen Steilstück. Die Talabfahrt zieht sich zuerst nach links auf den Bichl und von dort relativ steil in den Wald hinein und dann zügig nach oben. Relativ steil geht es weiter, es bieten sich nur wenige Möglichkeiten zum Verschnaufen an.

Die Talabfahrt wird von den AlpinskifahrerInnen relativ wenig befahren, auch die beiden Schlepplifte haben schon mehr Gäste gesehen. Bei der Bergstation der Gondelbahn bietet das Restaurant Agrar auf 1.800 Metern eine Einkehrmöglichkeit. Die Pistentour geht aber noch 300 Höhenmeter weiter bis zur Elferhütte auf 2.080 Metern Seehöhe, bei der Bergstation des Schleppliftes. Die Elferhütte sollte an sich auch im Winter geöffnet sein, war dies aber zumindest im Dezember 2011 nicht.

Für den Aufstieg belohnt nicht nur die tolle Aussicht vom Elfer, sondern ebenfalls eine rasante Talabfahrt nach Neustift.