Brandjochspitze Südgrat - Bike&Climb

Luftig über Innsbruck
Schöne Gratkletterei, III-
2.000 Höhenmeter

Vom Brandjochkreuz

Eine Genusstour über Innsbruck, ein schöner langer Tagesausflug mit grandiosen Tiefblicken.

Am besten startet man die Tour von Innsbruck (550 Meter Seehöhe) aus mit dem Mountainbike und fährt über die Hungerburg und die Arzler Alm bis zur Höttinger Alm (1.480 Meter Seehöhe), siehe Routenbeschreibung hier. Circa eineinhalb Stunden muss man dafür einplanen.

Auf der Höttinger Alm lässt man das Fahrrad stehen und nimmt den Steig westwärts Richtung Achselkopf. Der Weg führt etwas auf und ab und in Summe leicht aufwärts durch die Rinnen zur Waldlichtung am Achselkopf mit seiner nicht bewirtschafteten Hütte.

Gebi Mair am Brandjochkreuz
Am Achselkopfboden empfiehlt es sich, den letzten Brunnen des Aufstieges zu nutzen, der weitere Weg ist nämlich häufig sehr heiß. Man folgt zuerst der Wegbeschreibung Richtung Seegrube aufwärts, nach etwa 15 Minuten darf man aber die nicht beschilderte Abzweigung Richtung Brandjochkreuz nicht versäumen.

Nun zieht der Weg westwärts und dann steil nach oben zum Brandjochboden, und dann in direkter Gipfellinie zum Brandjochkreuz. Bis hierher handelt es sich um einen teilweise steilen, aber gut gangbaren Steig.

Der untere, leichte Teil des Grates
Vom Brandjochkreuz (ca. 2.200 Meter Seehöhe) kann man den wunderbaren Blick auf Innsbruck und in die Nordkette im Osten und ins Seekar im Westen genießen.

Nun beginnt der ernsthaftere Teil des Aufstiegs, für den noch einmal 1,5 Stunden auf 300 Höhenmetern einzuplanen sind. Über einige Zacken führt der Aufstieg dem Grat entlang nach oben, zuerst in schrofigem Gelände.

Der Grat wird langsam felsiger, man bleibt aber in etwa auf Grathöhe, manchmal eher etwas östlich des Grates.
Im mittleren Teil des Grates

Zumeist bewegen wir uns im Schwierigkeitsgrad II, von einem Zacken führt ein enger Kamin etwa 10 Meter abwärts in ein Schartl und bildet die erste Schwierigkeit. Bei einsetzendem Regen kann man im Kamin gut den Regen abwarten, wie der Autor aus eigener Erfahrung weiß.

Nun westseitig des Grates ein Stück weiter nach oben und in einem erneuten Schartl einige Meter ostwärts auf einem plattigen Band. Allerdings nicht zu weit, sondern bald nach links oben durch eine Steilrinne, die sich oben zu einem Kamin verengt. In der Literatur wird dieser Kamin zumeist mit III- angegeben, Tritte und Griffe sind ausreichend vorhanden. Der Einstieg in den Kamin ist durch einen gelben Pfeil und einen gelben Punkt markiert. Dem plattigen Band nicht zu weit folgen.

Grat vom Gipfel
Dann wieder dem Gratverlauf folgen, die Tour wird nun zunehmend luftiger. Als Schlüsselstelle des Grates wird häufig ein Spreizschritt beschrieben, der leicht abwärts geht. Tatsächlich ist die Stelle einigermaßen ausgesetzt. Für große Menschen ist der Spreizschritt völlig unproblematisch, für kleinere Menschen sicher schwieriger. Für Kleingewachsene empfiehlt es sich vielleicht, eine Bandschlinge mitzunehmen. Diese kann man an einem Köpfl direkt am Spreizschritt gut einhängen und so die Schwierigkeiten wesentlich abschwächen.


Blick auf Innsbruck
Nun wieder dem Gratverlauf folgen, zumeist mit gelben Punkten markiert. Man quert dann leicht in die Westwand ein, dort teilt sich der Weg. Am unteren Weg liegt häufig lange Altschnee. Deshalb empfiehlt es sich häufig, doch auf den Kopf wieder auf Grathöhe aufzusteigen. Die Gabelung ist mit Pfeilen markiert. Fast auf Grathöhe kann man dann direkt auf den Gipfelaufschwung aufsteigen und die vordere Brandjochspitze (2.550 Meter Seehöhe) erreichen.



Blick Richtung Osten
Vom Gipfelkreuz lohnt sich der wunderbare Ausblick über Innsbruck und in die Nordkette. Als Anschlusstouren bietet sich die Tour auf die hintere Brandjochspitze (30 Minuten) an, dort wird zumeist aber wieder der Rückweg über die vordere Brandjochspitze angetreten.

Von der vorderen Brandjochspitze führt ein mit Seilen versicherter Weg hinab in den Frau Hitt-Sattel. Auch für den Abstieg über den Ostgrat muss man noch einmal Zeit einplanen. Als Anschluss hier bietet sich die Frau Hitt selbst an, oder der weitere Abstieg.

Blick auf Innsbruck

Vom Frau Hitt-Sattel in einer guten Stunde auf Steig hinab zu Höttinger Alm, wo Fahrrad und Speckknödel warten.

Der Südgrat ist sicher eine klassische, luftige aber nicht besonders schwierige Innsbrucker Kletterei, die man einmal gemacht haben muss.

Meist wird auf dem Grat nicht gesichert, er ist griffig und überwiegend von festem Fels. Ich bin trotzdem dafür, einen Steinschlaghelm mitzunehmen. Für kleinere Menschen lohnt es sich sicher, eine Bandschlinge mitzuführen. Sichern wäre aber am gesamten Grat notwendig, allerdings sind dafür Grundkenntnisse in Sicherungstechnik unbedingt notwendig. Haken sind nämlich keine eingebohrt. Nachsichern ist aber technisch sicher kein Problem. Leichte Schuhe genügen für die Tour.

Grat vom Gipfel
Anspruchsvoll sind die zurückzulegenden Höhenmeter, beim Einstieg in die Kletterei hat man nämlich schon 1.700 Höhenmeter in den Beinen. Gerade auch deshalb empfehle ich das Mountainbike zur Höttinger Alm. Man kann natürlich auch vom Höttinger Bild direkt zu Fuß auf den Achselkopf aufsteigen und weiter wie beschrieben. Wer konditionell gut drauf ist und Tiefblicke in Gratkletterei mag, der kommt am Südgrat aber sicher auf seine Kosten.








Brandjochspitze Südgrat auf einer größeren Karte anzeigen